In der Zeit von 1975 - 1980 mietete der Verein von der Stadt Lemgo ein kleines Reihenhaus in Lemgo/Brake an und richtete dieses ein, so dass dort bis zu fünf Personen Unterkunft finden konnten. In diesem Haus wurden "Probanden" der Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer mittelfristig untergebracht. Ziel war damals die Verselbständigung der Bewohner, so dass diese langfristig in der Lage waren, eigene Wohnmöglichkeiten zu erschließen und zu unterhalten. Das Projekt wurde beendet, nachdem klar wurde, dass für die intensive Betreuung der Bewohner und des Hauses eine hauptamtlicher Mitarbeiter hätte eingestellt werden müssen und dem Verein damals die entsprechenden finanziellen Mittel fehlten.

Da die fehlende Möglichkeit der Unterbringung für die "Probanden" weiterhin ein Problem darstellte, schloss der Verein mit der Einrichtung "Herberge zur Heimat" in Detmold 1980 einen Kooperationsvertrag. Der Verein verpflichtete sich zur Zahlung eines jährlichen Zuschusses. Im Gegenzug stellte die Einrichtung vier Unterkunfsplätze in zwei Zimmern zur Verfügung, die von den Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern jederzeit belegt werden konnten.

In der Zeit von März 1999 bis Dezember 2010 ermöglichte der Verein straffällig gewordenen Menschen die Ableistung gemeinnütziger Arbeit, die als Bewährungsauflage oder auch als Auflage im Einstellungsverfahren erteilt wurde. Eine weitere Anwendung fand sie als sogenannte "freie Arbeit", wenn eine Geldstrafe nicht gezahlt werden konnte und durch die Ableistung gemeinnütziger Arbeit eine Ersatzfreiheitsstrafe abgewendet wurde. Wird die auferlegte gemeinnützige Arbeit nicht oder nur teilweise abgeleistet, kommt es in vielen Fällen zur Haftunterbringung (Ersatzfreiheitsstrafe, Widerruf im Bewährungsverfahren). Um dies nicht eintreten zu lassen, berieten und unterstützten wir die Betroffenen bei der Suche nach einer geeigneten Einsatzstelle und betreuten sie bei Bedarf auch während der Ableistung. Hauptberuflich war in unserem Büro eine pädagogische Fachkraft beschäftigt. Diese Stelle (30 Stunden) wurde durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Arbeitsamtes Detmold gefördert.